Im Kleinfeldfußball (6+1) geht es nicht nur darum, Tore zu schießen, sondern vor allem darum, den Kindern ein Gefühl für Räume, Abstände und Teamorganisation zu vermitteln. Die richtige Grundordnung hilft dabei enorm: Sie gibt Orientierung, schafft klare Aufgaben und sorgt für ein besseres Zusammenspiel.
In diesem Beitrag schauen wir uns vier beliebte Systeme im 7 vs 7 an: 3-2-1, 2-3-1, 2-1-2-1 und 3-1-2 und erklären, welche Idee dahintersteckt, welche Vorteile sie haben und wo ihre Grenzen liegen.
1️⃣ Die 3-2-1-Formation
Die 3-2-1 ist wahrscheinlich die meistgenutzte Formation im Kinderfußball. Sie bietet klare Strukturen: drei Abwehrspieler, zwei Mittelfeldspieler und einen Stürmer.

Was sie auszeichnet:
Diese Ordnung gibt dem Team viel Sicherheit. Die drei Verteidiger sorgen für Stabilität und lassen kaum einfache Gegentore zu. Die beiden Mittelfeldspieler verbinden Abwehr und Angriff, und die Spitze bleibt vorne anspielbar. Durch die klare Staffelung ist das System leicht zu verstehen und gut zu coachen.
Vorteile:
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Sehr stabil in der Defensive
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Gute Verbindung zwischen den Mannschaftsteilen
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Einfache Raumaufteilung und klare Laufwege
Nachteile:
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Nach vorne oft etwas zu wenig Breite
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Der Stürmer kann leicht isoliert sein, wenn das Mittelfeld nicht mutig nachrückt
Fazit:
Ideal für jüngere Teams, die lernen sollen, gemeinsam zu verteidigen, sicher aufzubauen und diszipliniert in ihren Räumen zu bleiben.
2️⃣ Die 2-3-1-Formation
In der 2-3-1-Formation bilden zwei Abwehrspieler die Basis, davor stehen drei Mittelfeldspieler, die sich über die gesamte Spielfeldbreite verteilen. Vorn agiert eine Spitze.

Was sie auszeichnet:
Dieses System ist sehr ausgewogen und ermöglicht viel Ballbesitz. Durch die drei Mittelfeldspieler entstehen viele Passoptionen, und die Mannschaft kann das Spiel breiter aufbauen. Der zentrale Mittelfeldspieler spielt hier eine wichtige Rolle: Er ist der Taktgeber, verbindet die Linien und sorgt für Balance zwischen Angriff und Abwehr.
Vorteile:
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Hohe Präsenz im Mittelfeld
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Gute Breite im Aufbauspiel
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Fördert das Zusammenspiel und Positionsverständnis
Nachteile:
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Nur zwei Verteidiger, daher etwas anfälliger bei Kontern
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Der Stürmer braucht Unterstützung, sonst wird es vorne einsam
Fazit:
Ein tolles System für Teams, die spielerisch denken und gerne den Ball laufen lassen. Besonders geeignet, wenn die Kinder schon etwas Erfahrung mit Positionsspiel haben.
3️⃣ Die 3-3-Formation
Die 3-3-Formation ist eine der einfachsten, aber gleichzeitig effektivsten Grundordnungen im Kleinfeldfußball. Sie besteht aus drei Abwehrspielern und drei Mittelfeldspielern, die meist in einer Linie agieren. Damit entsteht eine sehr klare Struktur, die Kindern hilft, Räume besser zu verstehen und als Team zu verschieben.

Was sie auszeichnet:
Dieses System ist besonders kompakt gegen den Ball. Durch die zwei engen Dreierreihen lässt die Mannschaft in der Mitte kaum Räume zu. Jeder Spieler hat eine klare Zone, die er abdeckt, und die Wege zur gegenseitigen Unterstützung sind kurz.
Mit Ball bietet die 3-3 dagegen viel Spielbreite. Die äußeren Mittelfeldspieler können weit aufrücken und das Feld groß machen. So entstehen Räume für Kombinationen und Seitenwechsel, die im Kleinfeld oft entscheidend sind.
Vorteile:
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Sehr kompakt und stabil in der Defensive
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Gute Breite im Spiel nach vorne
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Klare Aufgabenverteilung für alle Spieler
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Ideal, um Raumaufteilung und Verschieben zu trainieren
Nachteile:
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Wenig Tiefe im Angriff, da kein klassischer Stürmer vorhanden ist
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Kann im Angriff etwas statisch wirken, wenn die Mittelfeldspieler nicht in die Spitze nachrücken
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Der zentrale Spieler muss viel Laufarbeit leisten, um Verbindung zwischen Abwehr und Angriff zu halten
Fazit:
Die 3-3-Formation ist perfekt geeignet, um Kindern Positionsdisziplin und Raumgefühl zu vermitteln. Sie lernen, gemeinsam zu verteidigen, kompakt zu stehen und sich mit Ball über Breite und Bewegung Chancen zu erarbeiten.
Vor allem im Grundlagenbereich (U8 bis U10) ist dieses System eine hervorragende Wahl, um taktische Grundlagen spielerisch zu fördern – klar, einfach und effektiv.
4️⃣ Die 3-1-2-Formation
Die 3-1-2 ist etwas offensiver angelegt. Hinten stehen drei Verteidiger, davor ein zentraler Mittelfeldspieler und vorne zwei Stürmer.

Was sie auszeichnet:
Das System bietet eine sehr gute Restverteidigung, da drei Spieler absichern. Gleichzeitig sorgt die Doppelspitze für mehr Tiefe und Durchschlagskraft im Angriff. Der zentrale Mittelfeldspieler ist hier besonders gefordert: Er muss den Ball verteilen, absichern und das Spiel lenken.
Vorteile:
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Sehr stabil gegen Konter
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Zwei Stürmer schaffen ständig Druck nach vorne
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Gute Balance zwischen Absicherung und Offensivkraft
Nachteile:
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Im Mittelfeld nur ein Spieler – Gefahr von Unterzahl im Zentrum
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Verbindung zwischen Abwehr und Angriff kann manchmal fehlen
Fazit:
Eine gute Variante, wenn du schnelle Stürmer hast und auf Konter oder direkte Angriffe setzt. Einfach zu organisieren und effektiv, besonders gegen spielstarke Gegner.
Welches System ist das richtige?
Es gibt kein „bestes“ System für alle Teams – wichtig ist, was du mit deiner Mannschaft erreichen willst:
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Soll sie sicher stehen und erstmal Ordnung lernen? → 3-2-1
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Möchtest du Kontrolle und Spielfreude fördern? → 2-3-1
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Willst du das Kombinationsspiel im Zentrum schulen? → 3-3
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Suchst du Stabilität und Durchschlagskraft? → 3-1-2
Die Arbeit mit unterschiedlichen 6+1-Formationen ist eine hervorragende Möglichkeit, Kinder spielerisch ans Taktikverständnis heranzuführen. Jede Grundordnung hat ihre eigene Logik – und jede bietet Chancen, bestimmte Schwerpunkte zu trainieren.
Wenn du als Trainer deine Formation bewusst auswählst, regelmäßig variierst und den Kindern erklärst, warum ihr so spielt, machst du den wichtigsten Schritt: Du förderst echte Spielintelligenz. ⚽